Mittwoch, 18. April 2012

Ab in den Sueden - Teil 2 - Fox Glacier bis zuhause

Freitag, 16.03. Fox Glacier
Aufstehn, duschen, packen, los gehts.... Ab an die Westcoast zu den Gletschern, den Deutschen und den Sandflies. Über den Lake Hawea nach Haast (vergesst den Namen gleich wieder, wenn überhaupt halten, dann nur kurz und sofort weiter) und zum Fox Gletscher. Das einzig witzige an Haast ist die Geschichte, dass die Sandflies dort angeblich auf den Grill kommen, so gross sind die.
Gross sind die Viecher nicht, aber viel und leider nicht auf Haast beschränkt. Sie hängen an der gesamten Westcoast ab.

 Strasse an der Westcoast - nach vorne und nach hinten - kein Verkehr!!!


Ab und zu vielleicht mal ein Fahrradfahrer ... ach ja, die Kiwis lachen sich schlapp über so was übrigens ;-))) Why would you do that???
Die Pfeile auf der Fahrbahn sind für Touristen!!! Und haben auch schon Erfolge gebracht. Seit der Einführung gingen die Unfälle durch Campervans auf der falschen Strassenseite merklich zurück.
Gillespies Beach ... oder fast zumindest.

Noch ne kurze Beschreibung der Sandflies. Das sind kleine Fliegen die meistens immer in Schwärmen auftreten (wenn man Glück hat, da kann man sie nämlich sehen). Grösse ungefähr von deutschen Fruchtfliegen. Und die beissen ganz, also so richtig, fies. Das tolle ist, dass der Juckreiz erst kommt, wenn die Jungs/Mädels fertig sind. In meinen Augen sind Moskitos oder Schnaken dagegen richtig Anfänger. Ätzend!!!


Fox Glacier
Immer noch beeindruckend, wie vor 20 Jahren. Auch wenn es seit einigen Jahren verboten ist, direkt zum Gletscher zu gehen (ohne Guide oder geführte Tour). Wir sind damals in aller seelenruhe direkt zum Gletscher, haben am Eis gelutscht und dann wieder weg. Heutzutage sind ungefähr 487mal mehr Leute unterwegs und 2007 oder 2008 wurden einige Touristen bei einem Eisabbruch verletzt. Das gab den den Ausschlag, das ganze etwas abzusperren. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, dann hätten wir auch noch eine Gletschertour gemacht, aber die heben wir uns für das nächste Mal auf :-)  (den Hubschrauberflug hatten wir ja schon vor ... OMG, ich bin echt über 30!!!)

 Der unausweichliche chinesische Reisebus mit Chinesen.
 Kea!!!
Vor 20 Jahren (yep, richtig geraten, da waren wir das letzte Mal da) reichte der Gletscher von der Höhe her noch bis an die Vegetation heran und die Zunge war ca 50 m länger.

Sandra alleine ... naja, ok, doch nicht wirklich ;-))) waren dann doch noch ein paar andere da.


Ab zum Zeltplatz, Abendessen, tollen Regenbogen, und DEUTSCHE (!!!)... Der ganze Campervanpark war voll mit Deutschen. Ich wusste gar nicht, dass man Campervantouren buchen kann, bei denen man im Konvoi fährt. Aber da waren ganze Gruppen (so um die 20 Leute pro Gruppe), denen wurde dann von den Kiwi-Guides das Abendessen gemacht usw..... Und jeder hatte einen eigenen Campervan (nicht JEDER, sondern immer 2 oder 3) OMG!!!!



Schnell ins Bett

Ach ja, noch ne Anekdote. Fangfrage: Ihr kommt auf einen Zeltplatz mit Eurem Campervan und fahrt auf einen Stellplatz mit freier Platzwahl. Wo stellt Ihr Euch hin? Der Zeltplatz ist ungefähr (maximal) zu 50% belegt.... Nehmt Ihr einen Stellplatz gleich neben einen anderen Campervan oder lasst Ihr etwas Platz (alle Stellplätze haben +/- 10 Meter den gleichen Abstand zu Duschen und Toiletten)?

NAAAAAA?

Richtig. Als guter Deutscher stellt man(n) sich IMMER neben (oder in eine Lücke zwischen 2) einen anderen Campervan. Ausserdem schaut man(n) böse, wenn man(n) (und frau, also Sandra) einem nach dem einparken zuprostet.... Vielleicht hätte ich nicht grinsen sollen, aber böse schaun kann ich eben nicht, sorry :-) Ok, vielleicht hätten wir geschmeichelt sein sollen davon, dass so viele Menschen unsere Nähe suchten, aber morgens aus dem Fenster auf einen halbnackten Hintern in einem andern Campervan zu starren anstatt in die Bucht von Akaroa oder quängelnde Kinder (und deutsche, sehr gestresste Eltern) direkt neben einem zu haben auf einem fast leeren Campingplatz ...

Samstag, 17.03. Hokitika und Greymouth
Nächster Morgen früh raus, konnte nicht länger schlafen.... Geniales Wetter (wie eigentlich alle Tage vorher) UND.... ich konnte beim Gang zur Dusche den Mount Cook sehn.... Vollkrass!!!! Noch mit der Zahnbürste im Mund zum Platzwart und gefragt, ob das auch der Mt. Aoraki ist.. Klar ist er das. Wenn ich schöne Fotos haben möchte, dann sollte ich mich beeilen und zum Mt. Cook Lookout fahren. Der Junge ist nämlich schüchtern und versteckt sich nach 9:00 gerne wieder hinter Wolken....

Ab in den Campervan, Sandra zum aufstehn "überredet", den Campervan abgedockt und...... Sandra kam hysterisch lachend von den Duschen zurück.

Hier die Story:
Deutsche Frau kommt reingerannt und pflaumt eine ander Deutsche an mit den Worten "Was glaubst Du was Du da machst?" ... Antwort: "Ich putze mir die Zähen und dann schmink ich mich und dann mach ich noch die Haare." ... Erste Frau: "Ich glaub dass Du spinnst, wir haben doch keine Zeit, mach dass Du in den Campervan kommst!" ... .... ... Deutsche im Urlaub ... voll entspannt ... naahhh.

Es herrschte allgemeine Aufbruchstimmung (sehr hektisch deutsch, nach dem Motto "ich will jetzt raus aus meinem Standplatz, verp... Euch alle gefälligst", man(n) man(n) man(n) ), weil die Kiwi-Guides ihren deutschen Kunden auch etwas den schnellen Aufbruch nahegelegt haben... Wir also zum Lookout, der noch einige Kilometer hinter dem berühmten Lake Matheson liegt  http://www.newzealand.com/de/article/lake-matheson/    Den kannten wir schon (ihr wisst, 20 Jahre und so).

Long story short. Ausser uns und nem netten Amerikaner aus New York war keiner am Lookout. Die Bilder seht Ihr unten. Denn nur dort kriegt man den Fox Gletscher in fast seiner ganzen Länge mit Mt Aoraki.... Cooool. 





Beim zurückfahren haben wir dann die Auto-, Campervan- und Reisebusschlangen (also die grossen Busse mit 50 Sitzplätzen oder so) am Lake Matheson bewundert und sind, mit einigem Kopf schütteln (im Takt zur guten Musik), weiter Richtung Franz-Josef Gletscher.
Dort gabs dann erst mal aufgiebig Frühstück und free WIFI (= Internet umsonst).

Weiter nach Hokitika, wo wir lecker spät Mittagessen am Strand eingenommen haben, ach ja - und eigentlich wollten wir dort übernachten, dann aber doch nicht. Irgendwie ...




Also auf gehts und weiter nach Greymouth und dort übernachtet, war zwar auch nicht viel besser aber zumindest schon wieder ein paar Kilometer weniger für den nächsten Tag nach Nelson. Und es gab einen phantastischen Sonnenuntergang.




Sonntag, 18.03. Nelson

Also dann, am nächste morgen auf nach Punakaiki ... sagt Euch nix? OK, Pancakerocks ... aaahhhh ... schon besser


über Murchison ging dann weiter nach Nelson - endlich ;-)))

Kurz vor Nelson dann noch kurz beim Ernest Rutherford Denkmal gehalten. WER????? Ok, ich kann ja nicht erwarten, dass jeder den Jungen kennt. Sir Ernest Rutherford, geboren 1871 in Brightwater bei Nelson, gestorben 1937 in Cambridge, England. Nobelpreisträger in Chemie und einer der ersten experimentellen Atomforscher. Im verdanken wir die Begriffe Alphaß, Betaß und Gammastrahlung sowie Dinge wie die Halbwertszeit. Er stellte das immer noch gültige Atommodell auf. Ausserdem spaltete er mit seinen Assistenten das erste Mal ein Atom. Der Ururvater der Atombombe und der Kernreaktoren (habe ich schon erwähnt, wie toll ich Wikipedia finde!! ;-) ). Er ist natürlich nicht hier in NZ begraben, sondern in der Nähe von Isaac Newton in London

Montag, 19.03. Nelson
Morgens ab aufs Fahrrad und rein nach Nelson (höchste Sonnenscheindauer Neuseelands, weniger Regen als wir in Tauranga, aber ... echter Winter, so mit Minusgraden und so ...)


 Nelson Christ Church Cathedral

Diese schnukeligen Häuschen stehen in der Smith Street, die einzige Strasse Neuseelands, die noch komplett im alten Stil (spätes 19.Jhd) erhalten und bewohnt ist. Einige der Häuschen kann man für einzelne Nächte mieten.



Danach haben wir dann den Founders Park besucht und uns gleich mal morgens um 11 Uhr eine Bierprobe gegeben. Im Founders Park wurden alte Häuser gesammelt, renoviert und aufgestellt, die im Ort nicht mehr benutzt wurden, aber zum verschreddern noch zu schade waren. Gibt es in vielen älteren Orten in Neuseeland, bei uns auch, da heisst es Historic Village.




 
Und dann ab in den Japanischer Garten zur Contemplation, war nach der Bierprobe auch bitter nötig.



Um den Tag noch abzurunden ging es dann noch ab an den Strand und tatsächlich kam noch die Sonne raus - juhuuuu!!!





Hier  noch der deutsche Wurstladen. Das Restaurant "Krauts" mit seinem urbayerischen Biergarten in Strandnähe haben wir irgendwie vergessen zu fotografieren.

Dienstag, 20.03. Golden Bay und Fahrt nach Blenheim
Gut geschlafen und gefrühstückt und ab in die Golden Bay. Da wollten wir schon immer mal hin, aber das letzte Mal hab ich ja etwas schlapp gemacht... naja, andere Geschichte ;-)

Über Mapua und Motueka dann ab nach Takaka. Wenn ich vorher gewusst hätte, was uns erwartet wär ich echt ins grübeln gekommen... Aber so haben wir dann eben die Serpentinen genossen. Um da hinzukommen, mussten wir nämlich über die Takaka Hills. Serpentinen machen ja Spass, aber nicht auf die Dauer mit nem 4 Tonnen Campervan, der gefühlte 12 Meter lang ist. Einige musste ich im ersten Gang fahren (180 Grad Kurve bei ca. 15% Steigung, mehr soog i nedd). Wir haben es das Allgäu am Meer genannt, das trifft es ziemlich genau. ;-)))



Endlich in Takaka und Lunch und Kaffee. Nettes Dörfchen, Kiwi Farmer trifft ökobewussten Europäer. Es gibt viel Vegetarisches, laaaange Teekarten (überwiegend Kräutertee), selbstgerösteten fair gehandelten Kaffee und schöne Klamotten neben "Hunting & Fishing" (dort kann man(n) von der Angel bis zur Schrotflinte alles kaufen) und den "normalen" Tourikrimskrams. Uns hats da richtig gut gefallen :-)



 Pupu Springs





Über die Pupu Springs (siehe oben, natürliche Quellen mit dem BESTEN bis in die Tiefe durchsichtigen Wasser der Welt, ohne Sch..) dann noch kurz an den Strand bei Pohara. Wie immer.... RICHTIG TOLL VIIIIIEL Strand und keiner da. Der optimale Platz für ne Brotzeit :-)






Hier Diskussion bzgl. der letzten paar Tage. Bleiben wir hier und fahren morgen nach Blenheim weiter oder wagen wir uns gleich auf die Piste und fahren durch nach Blenheim (immerhin wollen wir ja noch UNBEDINGT ne Weintour machen)... Kurze Diskussion, schnelle Entscheidung, weil wir beide das Gleiche wollen... Zügig durchfahren nach Blenheim!!!

Also wieder über die "Hills" drüber, in Motueka relativ früh zu abend gegessen, an Nelson vorbei, wieder über ein paar "Hills" drüber (diesmal irgend so ne Range was weiss ich), die Südinsel erwischte diesmal die Ausläufer eines Zyklons mit Böen um 100 km/h (nicht schön in nem Campervan) und nachts um 21:irgendwas am Zeltplatz in Blenheim aufgeschlagen. Beim einchecken gleich die Weintour gebucht und nix wie ins Bett.... uffffff

Mittwoch, 21.03. Blenheim Weintour (endlich)
Laaaaang ausgeschlafen (also bis 8:00 oder so), schön gefrühstückt und dann wurden wir gegen 11:00 schon abgeholt. Wir waren ne nette Truppe mit 4 Deutschen, 2 Engländern, 2 Australiern und 2 Schweden.

Blenheim ist ein richtig nettes Städtchen das inmitten von Sauvignon Blanc Country liegt. Hier gibts, angeblich, den besten Sauvignon Blanc Neuseelands. Die Kiwis nennen in einfach nur Sav. Ich persönlich finde es schon komisch, wenn Dir bei ner Weinprobe ein Sav angeboten wird (ausgesprochen klingt das immer wie Seffff.... naja!!!).

Bei der 2.ten Winery sind wir dann schon fündig geworden. Ein Schweizer namens Fromm, hier der Link  http://www.frommwinery.co.nz/en/index.cfm   Ökowein vom besten, richtig richtig gut, wow  :-)))   Sandra hat sogar der Riesling geschmeckt (hab ich persönlich noch nie erlebt). Dort haben wir dann auch schon mal ein Kistchen bestellt (es wurde dann pünktlich am Dienstag der nächsten Woche geliefert)...

Nach der dritten (!!!!) Weinprobe gabs dann endlich Lunch. Wir waren aber alle vorher schon abgefüllt... Das nächste Mal lieber eine oder zwei und dann was zum Essen...  War aber richtig lustig ;-))

Nach der fünften Winery gings dann wieder heim in den Campervan. Ich muss jetzt nicht extra erwähnen, dass wir beide seeeehr gut geschlafen haben :-))







 Das Pinot Noir Grinsen!!!






Donnerstag, 22.03. über Kaikoura nach Christchurch und heim nach Tauranga
Am nächsten Tag gings dann Richtung Heimat. Wir wollten unbedingt noch in Kaikoura vorbeischaun. Das haben wir dann auch ausgiebig gemacht. Kaikoura liegt am Südpazifik ca. 150 km nördlich von Christchurch und ist vor allem durch das Whalewatching bekannt geworden. Hier kann man mit Pottwalen auf Tuchfühlung gehen und natürlich mit Delphinen (ich mag die neue deutsche Rechtschreibung nicht!!!), Seehunden usw... 











Zeit fürs Whalewatching hatten wir leider nicht, aber dafür konnten wir eine Robbenkolonie direkt neben (!!!) dem Highway 1 gand nah geniessen  ;-))



 Seehundbabyschule ;-)))
 Schwimmunterreicht im Pool

In Christchurch dann den Campervan abgegeben, ab zum Flughafen, nach Auckland, ins Auto und heim.... irgendwann gegen 0:wasweissich dann ins Bett..... UFFFFFF!!!!!!

Alles in allem war es absolut VIEL ZU kurz und wir wären gerne noch 2 oder 3 Monate durch die Gegend gecruised, aber man(n) muss ja arbeiten :-(((   Die Pläne für das nächste Mal sind aber schon in der Rohfassung und wir brennen schon darauf bald wieder aufzubrechen :-))))

Bis bald
Sandra und Stefan