Sonntag, 1. April 2012

Ab in den Sueden oder "Endlich mal Urlaub" - Teil 1 - Christchurch bis Wanaka

Hallo zusammen

Nach einigen Diskussionen hatte Sandra mich nun voll überzeugt, dass ich urlaubsreif bin. Um mal richtig Abstand zu bekommen, und auch dem schlechten Wetter der Nordinsel zu entkommen (das war absolut kein Sommer hier), sind wir dann in den Süden aufgebrochen. Overseas auf die Südinsel ;-)

Sandra hatte alles organisiert (die Flüge buchen, den Campervan besorgen, eine grobe Route festlegen (mit genügend Puffer und Ausweichmöglichkeiten), die ersten 2 Übernachtungen in Christchurch und und und....) und ich musste eigentlich nur noch meine Sachen packen, uns nach Auckland zum Flughafen fahren und ins Flugzeug setzen :-)....

Samstag, 10.03. Flug von Auckland nach Christchurch
Alles hat, wie immer, wie am Schnürchen geklappt. Auto auf den Long Term Parkplatz geparkt, zum Flughafen gefahren, mit Auckland Freunden zum Kaffee treffen (ok, die kurzfristige Erkenntnis, dass wir an einem anderen Terminal waren brachte etwas Chaos kurz vor Schluss) und ab ins Flugzeug. Nach 1,5 Stunden Flug Ankunft in Christchurch. Ab ins Gefängnis, zumindest für die nächsten 2 Tage ;-)    http://www.jail.co.nz/   Das "Jailhouse" war einer der besten Backpacker in den letzten Jahren für uns. Voll gut ;-) Übrigens wurde es noch biw 1999 als ein solches genutzt.


Unser Zimmer im Jailhouse.

Nach einer kurzen Aklimatisierung haben wir dann die Sachen gepackt und die Gegend erkundet. Natürlich sind wir dann über nen tollen Chinesen gestolpert und haben uns als Belohnung ein tolles chinesisches Abendessen gegönnt. Essen phantastisch und auch die Einrichtung war Feng Shui vom feinsten und ich meine jetzt nicht protzig, sondern sehr einfach und dezent aber enorm wirkungsvoll.

Sonntag, 11.03. Christchurch
Im Backpacker konnten wir uns, zum Glück, Fahrräder mieten. Also gleich früh morgens raus und gegen 9:00 waren wir schon in der CBD und konnten in die Red Zone. Denn nur an diesem Wochenende war das Stadtinnere, welches durch die 2 grossen Erdbeben in 2010 und 2011 ordentlich was abgekommen hat, für die Öffentlichkeit geöffnet... So ein Pech ;-)

Die Bilder sprechen Bände!!!! Die Innenstadt sieht wie eine Geisterstadt aus. Alle Leute wurden beim letzten Erdbeben (Februar 2011) evakuiert. Seitdem sind nur Spezialisten, Polizisten, Soldaten und natürlich Bauarbeiter in der CBD und versuchen "aufzuräumen". Die berühmte Kathedrale soll abgerissen werden und dann... keine Ahnung. Es wird gemunkelt, dass die Kirchenvorstände das Grundstück "versilbern" (das mit den 30 Silberlingen ist schon mal schiefgegangen) wollen und anstelle der Kirche irgendein Monument hinstellen werden. Derzeit formiert sich die Gegenbewegung, die die Ruine als Mahnmal erhalten wollen (für mich die logischste und beste Lösung). Schaun mer mal, wie das so ausgeht!!!
Auf jeden Fall sehr sehr spooky, eine echte Geisterstadt. 


Die Christchurch Cathedral



An dieser Stelle gab es vorher eine Mall (= Einkaufspassagen). Die Idee eine Containerstadt hinzustellen kam zwar am Anfang nicht bei allen gut an, aber ist wirklich klasse, vor allem zieht es wieder Menschen in die Stadt. Ansonsten gäbe es absolut keinen Grund in die Stadt zu gehen, was uns etliche Christchurcher bestätigt hatten. Sie waren zum Teil seit dem Erdbeben nicht mehr in der Innenstadt ... warum auch ... is ja nix mehr da und das meiste ist abgesperrt. Es gibt Stimmen, die bemängeln, dass nach 1 1/2 Jahren einfach noch zu wenig passiert ist ... versteh ich jetzt gar nicht (achtung sarkasmus) ... einige Menschen in den Vororten haben übrigens immer noch kein fliessendes Wasser oder funktionierende Toiletten ... nach 1 1/2 Jahren!!!!!





Das Arts Centre of Christchurch. Über die Strasse steht übrigens das Otago Museum, dass zur gleichen Zeit und in der gleichen Bauweise erbaut worden war - es hat nicht einen Kratzer ...

Das war übrigens die Schlange als wir am Nachmittag wieder zurückkamen. An dem Sonntag haben 17.000 (!!!) Menschen die Red Zone besichtigt. Am Samstag waren es auch bereits 14.000 gewesen. Gut, dass wir es gleich am morgen gemacht hatten, vor allem war da die Atmosphäre noch wesentlich gespenstischer gewesen.

Montag, 12.03. mit dem Wohnmobil ab nach Akaroa
Um 9:30 waren wir dann bei Apollo am Flughafen und haben uns auf die Warteliste (!!!) für den (vorgebuchten) Campervan geschrieben.... Yep, an diesem Tag waren nämlich 19 Campervans gebucht und die Mädels und Jungs bei der Campervanvermietung haben ordentlich am Rad gedreht.... Nach ca. 2 Stunden dann die Mitteilung, Euer Campervan ist fertig.... Oder??????? Naja, fast... nach dem Waschen (des Campervans) und beim rausfahren wurde festgestellt, das was mit den Reifen ist. Also wurde der nächste fertiggemacht. Bis zu dem Zeitpunkt waren wir eigentlich ganz ruhig, als es aber hieß, es dauert noch ein wenig, haben wir (ok, Sandra) dann gefragt, obs ihnen (den Bürojungs) noch gutgeht. Nach einigem hin und her wurden wir dann zum Flughafen gefahren damit wir was essen konnten (den Beleg hab ich sicherheitshalber eingesteckt). Als wir dann gegen 14:00 wieder da waren, war auch der Campervan fertig.... HURRA!!! Nach kurzer Nachfrage haben wir dann das Mittagessen und einen halben Tag "geschenkt" bekommen... immerhin. (Ein anderes Pärchen, dass sich permanent lautstark beschwert hatte hat übrigens nichts nachgelassen bekommen - wie man in den Wald ...)

Nix wie rein in den Campervan, raus aus Christchurch und den nächsten Supermarkt angesteuert. Mit allem Notwendigem eingedeckt (Kiste Bier) und weiter nach Akaroa (Banks Peninsula). Zum Zeltplatz, genialen Platz bekommen und die Gegend erkundet. Eigentlich wollten wir ja nur eine Nacht bleiben, da wir aber ziemlich spät erst ankamen, haben wir uns dann nach kurzer Diskussion (4 oder 5 Sekunden) auf 2 Nächte geeinigt.... Easy

Akaroa ist die grösste von einigen französischen Städtchen welche es nur auf der Banks Peninsula gibt. Das heisst also..... RICHTIG GUTES ESSEN (vor allem toller Käse, schwer zu kriegen in Fonterra Country), TOLLER WEIN, und alles noch entspannter als sonst (dort geht man auch nach 18:30 noch zum Essen). Die Bilder sagen alles




Hafenrundfahrt
Hektor Delphine


Mittwoch, 14.03. Lake Tekapo
Morgens dann auf ins Innere der Südinsel, erster Halt war Lake Tekapo. Richtig genial... Ich hab sogar einige Bilder ohne kleine Asiatinnen mit riesigen Digitalspiegelreflexkameras. Ein Wunder, dass die das alles schleppen können (so ne Nikon D4 mit Megaobjektiv wiegt schon einiges :-D)...
Die Bilder sagen alles.... es war traumhaft!!!





Danach haben wir dann mal so ne Art Freedom-Camping ausprobiert. Eigentlich sagt auf der Südinsel keiner was, wenn man mitten in der Pampa stehen bleibt (mit dem Campervan) und dann übernachtet. Man sollte aber schon dort parken, wo Freedomcamping erlaubt ist. Wir waren dann auf einem privaten "Campingplatz" am Lake McGregor und haben dort die Nacht verbracht. War richtig cool ;-) Phantastischer Sternenhimmel, angeblich die dunkelste Stelle Neuseelands. Ok, Plumsklo (schreibt man das so?) ist nicht jedermanns Sache. 


Donnerstag, 15.03. Lake Wanaka
Nach einer etwas kühlen Nacht sind wir dann gleich gegen 9:00 zum Observatorium gefahren. Am Lake Tekapo sind die Nächte besonders dunkel und es ist die klarste Luft Neuseelands. Aus diesem Grund ist einige hundert Meter über dem Lake ein offizielles Observatorium der University of Otago, mit Cafe!!! Zum Frühstücken und Zähneputzen. Hier durften wir dann den gigantischen 360 Grad MegaGigaWasWeissIch Ausblick geniessen. Bei richtig schönem Wetter ist Mount Cook, oder Aoraki auf Maori, zu sehen (höchster Berg Neuseelands mit schlappen 3754 Metern). Aber nicht heute :-( (wir haben uns das für später aufgehoben). Dafür gabs einen phantastischen 360° Rundumblick auf Lake Alexandria, Lake McGregor und Lake Tekapo.

 Lake Alexandria
 links Lake McGregor, rechts Lake Tekapo

Dann ging es noch weiter zu einem anderen faszinierenden See, dem Lake Pukaki, die Farbe stammt von Mineralien aus den Bergen und der Gletscherregion, da sieht in echt tatsächlich genau so aus. ;-)




Weiter nach Lake Wanaka, wo es uns vor 20 Jahren (hmmmm, sollten wir doch schon über 30 sein???) so richtig gut gefallen hat. Wir wussten ja, dass das Städtchen etwas grösser gewachsen ist, aber sooooo groß!!! Unser Backpacker von damals ist jetzt mitten in der Stadt, gleich beim kleinen Jachthafen (!!!), die I-Site (Touristeninformation) ist gleich am See und ungefähr 5mal grösser und und und..... Zur Stärkung erst mal nen Kaffee (Long Black) mit Carrotcake.... Krass, aber immer noch richtig schön :-))

Campervan im Camp abgestellt und wieder zurück ins Städtchen... Planung für die nächsten paar Tage mit Thaifood und Bier





So, soviel erst mal bis hierher. 
Ab morgen gehts dann weiter nach Fox Glacier ... zu dem Gletscher, der bis ins Tal kommt, das neugierige Ding. 

Viele liebe Grüsse und lasst es Euch gut gehen. 
Sandra und Stefan

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