Samstag, 26. September 2009

2x den 6-Stunden-Bus um 8.30 Uhr nach Phnom Penh auf thailaendisch (Pnom Penh Sandra und Stefan)


Montag, 21. September 2009

Wecker auf 6.25 Uhr gestellt.
War unnoetig, denn wenn man suedkoreanische Kinder im Hotel hat, die um 8 Uhr mit ihren Eltern irgendwohin muessen, bekommt man eh alles mit. Ooooh mein Gott.

Runter zum Fruehstueck um 7 Uhr, denn um 8 Uhr (spaetestens 8.15 Uhr) sollen wir fertig sein, weil ja dann unser Transferbus zum 8.30 Uhr Bus nach Phnom Penh kommen soll. Genau.

Aber leider ist die suedkoreanische Grossfamilie schon da und (habt ihr Euch die Lobby vom Hotel genau angesehen? Da gibts naemlich das Fruehstueck) dadurch war die Lobby voll. Gott sei Dank gibt es ja den "Fruehstueck aufs Zimmer Service", den wir dann auch in Anspruch genommen haben. Als dann um 7.30 Uhr immer noch kein Fruehstueck auf dem Zimmer war sind wir dann doch noch mal runter und es war ein Tisch frei. Die suedkoreanische Grossfamilie (SKGF) war zwar schon mit Fruehstueck fertig, bewegte sich aber nicht einen Millimeter von den Tischen weg.

Gluecklich waren wir dann so gegen 8.15 Uhr mit dem fruehstuecken fertig und warteten auf unseren Shuttle. Wie war das bei EAV - wartet auf das Taxi und es kummt net kummt net - genau so wars.
Frau Hanh hat dann dort angerufen und dabei festgestellt, dass das "crazy girl", das die Buchung entgegengenommen hat, uns einfach auf den 9 Uhr Bus gebucht hat. ... ohne was zu sagen. OK, wir haetten eine Stunde laenger schlafen koennen (ok haetten wir nicht, wegen besagter SKGF) aber wir waeren zumindest dem Fruehstueckschaos entgangen.

Naja. Um 8.45 Uhr kam dann auch schon unser Shuttle, in dem dann zwei Japaner sassen (das ist spaeter auch noch wichtig). Einer von ihnen sprach hervorragend deutsch (er studiert in Duesseldorf), der andere gar nicht (auch kein englisch, er war auf standby = geschlafen). Und wie sich Tage spaeter heraustellen sollte, kannten sich die beiden gar nicht und waren nur zufaellig beides Japaner. Egal, ist auch fuer diesen Tag nur am Rande wichtig.

Viel wichtiger ist, dass der ganzen Welt klar ist, welche unwiedergutmachbaren Folgen es haben kann, wenn vor einem Reisebus kurz vor der Abfahrt Kinderspielzeug verkauft wird, dass rasselt, quietscht, trommelt, oder noch schlimmer - alles auf ein mal kann - DAS GEHOERT VERBOTEN (!!!). Ich werde da mal an die Genfer Konvention schreiben. Die CIA kann sich davon mal was abschneiden (bzgl. Foltermethode und so...). Und natuerlich sitzt der Vater, der seinen zwei Kindern das alles kauft - na? na? - ja - natuerlich genau vor uns.
Ich war ja sowieso schon hervorragend gelaunt, wie ihr Euch vermutlich denken koennt (ach ja, dass ich an diesem Tag meine monatlich bedingte hormonelle hysterische Auszeit bekommen wuerde, war da schon offensichtlich, wenn auch nicht wirklich hilfreich) und dann auch noch so was.

Stefan: Ich musste richtig leiden..... ;-))

In dem Bus waren 7 Westler (2 Japaner, 2 Schotten, 1 Franzose und wir) und der Rest Asiaten. Und was machen Asiaten total gerne in Bussen (wenn sie nicht gerade ihren Kindern laermendes Spielzeug kaufen?) Genau - Essen. Und zwar mit Zwiebeln!!!
Ich hab mir also meine Ohrstoepsel rausgeholt und meine Sonnenbrille aufgesetzt und Stefan erst mal zur Oberorganisatorin geschickt, ob wir uns nicht irgendwoanders hinsetzen koennten.

Stefan: An dem Tag wusste ich wirklich nicht was schlimmer ist. Die Kids mit dem Spielzeug oder meine quaengelnde Sandra (wie einige vielleicht wissen, kann sie in dem Zustand SEHR fordernd sein...)

Wir koennten. 3 Reihen weiter hinten. War echt super.
Dann gings los und alles schien gut.
SCHIEN - sagte ich.

Uebrigens sind Schaeferhunde sehr sehr beliebt in Vietnam. Sie ersetzen gerade die ueblichen traditionellen Torwaechter wie Loewe oder aehnliches. An jedem zweiten Haus (und das ist jetzt definitiv keine Uebertreibung) sitzen zwei (einer rechts und einer links) vor dem Tor in verschiedenen Groesse und ich tippe mal aus Beton, bunt bemahlt. Am Anfang hab ich noch gedacht, ich haette mich verschaut, aber bei der Haeufigkeit war eindeutig kein Fehler moeglich. 

Nach einem netten Charlie Chaplin im Zirkus Film
(Stefan: Der LCD-TV ist definitiv am Anfang fuer asiatische Reisebusse erfunden worden, wir hatten nen 35" oder so vorne haengen)





erreichten wir die Grenze von Vietnam nach Kambodscha.
Die Busgesellschaft hat das mit den Visa organisiert und alles lief glatt, wenn auch ein bisschen laenger als gedacht (Ihr wisst gar nicht mehr, wie toll das ist, einfach so ueber die Grenze fahren zu koennen - erinnert sich vielleich noch einer an die Staus an der Italienischen Grenze? OK, jetzt steht man halt am Brenner und an der Tankstelle und um Muenchen herum... egal jetzt und hier.)

Hinter der Grenze - also in Kambodscha - stehen massig Kasinos. Warum? Naja, weil Gluecksspiel in Vietnam verboten ist. ;-))))
Dafuer haben die Kasinos teilweise eigene Grenzuebergaenge. Auf thailaendischer Seite ist das uebrigens genauso.
Hier gabs also Mittagessen. Zumindest fuer Teile von uns. Fuer uns 2 nicht. Wir bekamen keinen Bissen hinunter. Der Uebergang ins absolut arme Kambodscha war einfach zu krass. Hammer!!!!!!!!! Da verliert man den Hunger.


Stefan: Strasse zum Grenzuebergang, die grossen Kaesten sind die Casinos, und



unsere "Raststaette". Die Busse haben ca. einen halben Meter vor den ersten Tischen gehalten.

Also wieder in den Bus. Und ab die naechste DVD. Wir reden von 12.30 Uhr und wir hatten kleine Kinder an Bord, nur zur Erinnerung.
Kennt Ihr "Predator vs. Alien" (Stefan: Cooler Splatterfilm in dem literweise Filmblut und Glibberzeuggs fuer die Alien verwendet wurde, kannte ihn leider schon  ;-)))) )?
Kannte ich vorher auch nicht.
Habs auch schon wieder geloescht.
Der lief auf jeden Fall die naechsten knapp 2 Stunden.
Hammer, oder???
Rauchen im Fernsehen ist nicht (Stefan: wird nachtraeglich unkenntlich gemacht), weisse Frau umarmt schwarzen Mann wird rausgeschnitten, aber Metzelmorden geht immer. Ohne Worte.

Danach gabs "Transporter", aber das hat dann ziemlich schnell keinen mehr interessiert. Denn dann standen wir erst mal. Und wir standen. Und wie wir standen.
An den Abfaellen und den vielen provisorischen Verkaufsstaenden am Strassenrand konnten wir erkennen, dass zumindet die Einheimischen sich auf ein gutes Geschaeft an diesem Tag eingestellt hatten.Es wurde hauptsaechlich Lebensmittel und Wasser verkauft, was uns schon mal stutzig gemacht hat.
Der Schweinetransporter hinter uns hat nach 1 Stunden erst mal Wasserhyazinthen aus dem Mekong geholt (der parallel verlief), um seine inzwischen dunkelrosa gewordenen Schweinchen abzudecken. Die uebrigens in zwei Lagen a ca 50 cm Platzhoehe lagen/standen/quieckten.

Nach einer weiteren Stunde hab ich mir dann ueberlegt (wir hatten uebrigens Gott sei Dank ein Klo an Bord), vorsichtshalber auf Nahrungsjagd zu gehen, weil dann doch eine Ankunft in Phnom Penh vor 18 Uhr immer unwahrscheinlicher wurde.
Auf unserer Jagd nach Reis (was anderes haette ich sowieso nicht runtergebracht) haben wir dann erfahren, dass dieser Montag der grosse Rueckreisetag fuer die Fabrikarbeiter nach Phnom Penh ist, die fuer den grossen Feiertag am Wochenende vorher nach Hause zurueckgefahren waren. Uns waren die total ueberladenen Minivans schon aufgefallen, aber wir haben uns nix dabei gedacht.
Was waren wir doch fuer Glueckspilze (Sarkasmus). Ich haette doch meinen Feng Shui Kalender mitnehmen sollen, dann waere das vermutlich nicht passiert. Ein Mal im Jahr nur, meinte unser Busfahrer wuerde das passieren. Wir haetten Lotto spielen sollen, wenn es nur nicht online verboten waere. Tja.
Alle was Motorbikes hatte kam angeradelt und bot seine Dienste an.
Denn, der Stau war bis zur Faehre ueber den Mekong (eine Bruecke gibt es bis Phnom Penh nicht!!!!!), danach, ist wieder freie Fahrt und es kursierten die tollsten Maerchen ueber die Fahrzeiten.
Unser Fahrer sagte, dass wir so gegen 23 Uhr in Phnom Penh sein wuerden (kalkuliert war 16 Uhr).
Einige machten sich auf und liefen zur Faehre (die war zu dem Zeitpunkt noch ca. 3 km entfernt) oder fuhren mit dem Motorbike, um dann die Faehre selbst zu bezahlen und dann noch das Taxi in die Stadt mit ca. 60 Dollar. Neee neeee, wir bleiben in unserem Air Conditioned Bus, nicht mit den grossen Rucksaecken und nicht bei der sengenden Sonne. Die Japaner schlossen sich uns an, der Franzose kletterte auf ein Motorbike und die Schotten waren zwar unschluessig, blieben aber dann doch.
Die asiatische Grossfamilie mit den kleinen Kindern verschwand dann auch und bei Sonnenuntergang so gegen 18 Uhr waren wir noch ungefaehr 10 Personen im Bus.
Alles war toll. Wir hatten Reis und Pomelo und Wasser. Auf Wunsch der Schotten sahen wir uns Terminator 2 - Judgment Day an (Hasta la Vista - Baby) und es ging so langsam aber sicher vorwaerts.

Stefan: Vorher gabs noch den Rest von Transporter 1 und den Film "War", irgendwas mit Yakuza und jede Menge Blut ;-))) (voll krass, ich hatte zumindest TV maessig den Hals voll, soviel Filme hintereinander hatte ich noch nie...)

Gegen 19 Uhr fiel unserem Busfahrer irgendwie ein, dass es eine Abkuerzung gaebe - ihr ahnt es sicherlich schon - keine gute Idee.
Wir standen auf ein mal in einer gaaaanz gaaaaanz schmalen Strasse und fuer eine halbe Stunde ging gar nix mehr (Stefan: nix mehr mit Asphalt, nur noch Loecher und stockdunkel da keine Beleuchtung weit und breit).

Ich war den ganzen Tag total brav und gefasst (Stefan war auch schon total erstaunt gewesen) aber dann kamen doch die monatlichen hormonellen hysterischen 10 Minuten voll durch. Wir schaffens nie mehr nach Phnom Penh, wir muessen hier im Bus uebernachten, oder noch besser, wir muessen aussteigen weil der Bus zurueck nach Saigon muss. Irgendwie kamen mir die absolut bloedesten Ideen nach einem aetzenden Tag (von den verwahrlosten Kindern auf der Strasse hab ich ja noch gar nix erzaehlt, vielleicht fueg ich das noch ein). Ach uebrigens, den 8.30 Uhr Bus voller Westler haben wir im Stau dann gefunden - einige 100 Meter hinter uns (hihihi - haette also auch nix genutzt).

Stefan: Sandra hat dann in ca. 20 Minuten alles nachgeholt, was es bzgl. hysterischer Anfaelle den ganzen Tag nicht gegeben hatte..... Bin ich froh, dass ich soooooooo geduldig bin (und sie mir meine Geschichten in dem Zustand auch noch abnimmt  ;-))) )

Ploetzlich, ich hatte mich etwas beruhigt und Schwarzenegger war gerade in sein letztes Stahlbad gestiegen, ging es tatsaechlich weiter. Die Polizei (moechte nicht wissen, was das den Busfahrer gekostet hat, ich hab ihn gefragt und er hat nur gelaechelt - goood job) sperrte die andere Strasse und wir hatten freie Fahrt DIREKT AUF DIE FAEHRE, DIE GENAU UM DIE ECKE STAND!!!!!
Wir konnten es nicht fassen. Den bettelnden Kindern haben wir dann gleich die Bonbons vom Mekong Delta geschenkt (ok, sie wollten eigentlich Geld, aber seit Indien verschenk ich kein Geld mehr) und rasten dann gen Phnom Penh, wo wir dann tatsaechlich um, 21.30 Uhr ankamen.Grosses Aufatmen.

Happy End???
Noch nicht ganz.

Nachdem der 9 Uhr Bus eine andere Busgesellschaft ist, haelt er auch woanders und wir wussten nur den Weg zu unserem Guesthouse von der anderen Busstation aus. OK. Womit wir nicht gerechnet hatten (eigentlich sind wir ja schon lange genug in Asien und haetten uns das denken koennen) waren die Scharen von Tuktukfahrern, die vor dem Bus auf uns warteten und uns foermlich die Rucksaecke aus den Haenden reissen wollten und wir uns kaum wehren konnten. Nachdem ich aber ja total super drauf war ;-)))) hab ich erst mal einen Schrei losgelassen, den jeder dort verstanden hat (vermutlich haben die auch menstruierende Frauen)
(Stefan: Ich hab das Gepaeck verteidigt, nicht das Ihr glaubt, SandraSuperWoman macht alles allein) (Sandra: wuerde ich auch nie behaupten!!!!!!!!)
und dann hatten wir ein paar Meter Freiraum um uns. Einer hat sich dann getraut uns zu fragen, wo denn das Guesthouse waere und er hat uns dann auch hingebracht. Fuer 5 Dollar (unsere letzten) und das wars dann. Er fuhr immer weiter raus aus dem Innenstadtbezirk (wir hatten das Guesthouse gebucht, weil es direkt am Touristenpier lag, von dem aus wir nach Siem Reap fahren wollten). Und wohin? Klar doch oder? Jedem Deppen war das wohl klar, nur uns nicht. Genau - ins Hafenviertel - genau - und was ist da - genau - unser Guesthouse lag genau im Nuttenviertel (ist mir doch egal, wie das politisch korrekt heisst, genau das wars) klasse - ich ueberhaupt keinen Bock, am liebsten gleich umgedreht. Aber was solls, hundemuede, keinen Bock, noch mal ein anderes Hotel zu suchen.

Stefan: Es war NICHT der Sperrbezirk, sondern nur gaaanz normale Bars in Phnom Penh. Da stehen eben mal mehr oder weniger bekleidete Maedels ("normale" Kluft oder kurzer bis seeehr kurzer Rock und Top) auf der Strasse und fangen die Touris ein (welche hier dann ueberwiegend Maenner sind). Also MICH hat die Umgebung nicht soooo sehr abgestossen ;-)))
(Sandra: Ich glaub wir sind schon zu lange in Asien ;-))))

Nix wie rein. Unser Zimmer war noch fuer uns reserviert. Nix wie rauf. Es ist sauber. Aber es liegt genau ueber dem Pub. Der Pub macht gleich zu. OK, aber der Club nebendran tat es nicht. Ohrenstoepsel rein. Augen zu.
Schlafen. Umziehen koennen wir morgen auch noch. Nicht einmal geduscht haben wir, so fertig waren wir.

Wie die Geschichte dann weiterging, ob wir umgezogen sind oder nich?
Das erfahrt ihr dann morgen in - Phnom Penh in einem Tag, oder wie man aus einem Tuktuk ein Boot macht.
;-))))))

Viele liebe Gruesse
Sandra

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