Mittwoch, 2. September 2009

Vientiane - ein Lichtblick (Vinh Sandra und Stefan)

Dienstag, 1. September 2009
Gestern abend hab ich dann vorsichtshalber nur einfachen Reis gegessen, das war auch gut so. Bassd scho.

Ach, uebrigens haben wir uns die T-Shirts vom Tubing gekauft, auch wenn wir nicht waren.
Aber wir werden uns noch eigene T-Shirts selbst machen. Es gibt naemlich noch eine Besonderheit in Vang Vieng. In fast allen Lokalen laeuft "Friends" - und alle hocken / liegen davor wie die Karnickel vor der Schlange. In den unterschiedlichen Lokalen laufen unterschiedliche Staffeln, so dass man sich das Lokal nicht nach Speisekarte aussucht (so viel unterscheiden die sich eh nicht voneinander), sondern danach, welche Friends-Folge gerade laeuft. Und wir machen uns ein T-Shirt " Ich war in Vang Vieng und habe nicht Friends geschaut". Das waren wirklich groteske Szenen. Einfach nur seltsam. Ach ja, es gab auch zwei Lokale, in denen lief immer "Simpsons". Haette man auch machen koennen. Und natuerlich in einer Lautstaerke, dass ueber die Strasse hinweg das eingespielte Lachen zu hoeren war. Echt strange - anders kann man es nicht sagen. Oder wir werden wirklich alt - wuerde mir in dem Fall aber tatsaechlich nichts ausmachen ;-)))))))))

Heute morgen dann um 6.30 ab zum "Busbahnhof" von Vang Vieng, der gleich neben dem "Flughafen" (ein amerikanisches Airfield aus der Zeit des Vietnamkriegs) liegt. 4 Stunden im "local bus" bis nach Vientane. Eine phantastische Landschaft, das muss man ehrlich sagen. Traumhafte Karstlandschaft und dann wieder Bambuswaelder, Reisfelder, Seenlandschaft. Wirklich unglaublich schoen.

Und dann Vientane. Direkt am Mekong gelegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vientiane
Unser erster Eindruck war gleich, ok, ist eine nette kleine Stadt. Und genau so war es auch. Alles einigermassen uebersichtlich und wir hatten sogar ein Hotel!!!
Ok, wir mussten erst noch Zimmer wechseln, weil das Erste noch vom extremen Einsatz der "bugsprays" (!!!) nicht nutzbar war, aber wenigstens gute Zimmer mit einer guten Dusche in einer guten Lage und Tageslicht und Aircon.
Und Fernsehen - gleich am ersten Abend hatten wir auch auf einem der tausend asiatischen Musikkanaele ein gigantisches Erlebnis - Dschingis Khan auf japanisch von 7 netten kleinen Maedels in Schuluniform performed. Etwas schneller abgespielt mit Poprhythmen drunter. Wir haben gedacht, uns trifft der Schlag, echt der Hammer.
http://www.youtube.com/watch?v=KzmFMOS8Qtg
Falls der Link nicht funktionieren sollte, die Gruppe heisst Berryz Koubou.
Echt witzig!!!!
Aber erst mal zu den Aktivitaeten am ersten Tag Vientiane.
Es war superheiss, so dass wir nach dem gemeinsamen Mittagessen erst mal zurueck ins Hotel sind und ausgiebig geduscht haben.
Danach per Tuktuk zum Nationalheiligtum.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pha_That_Luang
Die Stupa ist wirklich beeindruckend und ausserdem noch von einer sehr angenehmen und ruhigen Atmosphaere umgeben. Einzig der "Riesenparkplatz" (= Aufmarschgelaende) davor, stoert irgendwie die religioese Idee des ganzen. Wir hatten auch Superglueck mit dem Wetter. Mittags hatte es noch geregnet, aber jetzt war Supersonnenschein, so dass das Gold der Stupa noch besser zur Geltung kam.
Unser Tuktukfahrer fuhr uns dann zum Museum fuer laotische Geschichte (Lao Revolutionary Museum). War im Prinzip so, wie man sich ein Museum in einem Ein-Parteien-Staat vorstellt. Schliesslich wird auch hier die Geschichte von den Siegern geschrieben. Und die letzten Raeume waren dann geschmueckt von Bildern der Nationalhelden der letzten 20 Jahre.

Ach ja, was ich bis hierher ganz vergessen hatte zu schreiben - auf Laos gingen pro Einwohner 2,5 Tonnen Bomben runter. Das ist mehr TNT als auf Deutschland im gesamten 2. Weltkrieg. Und dass, obwohl die USA 6 Jahre lang bestritten hat ueberhaupt Krieg mit Laos zu fuehren UND Laos waehrend des Kriegs offiziell neutral war.
Dabei ging es "lediglich" darum, die Versorgung des Vietkong ueber den Ho-Chi-Min-Pfad zu blockieren. Und dafuer starben unzaehlige Menschen komplett unschuldig auf laotischer Seite. Insofern ist das Misstrauen der Laoten schon zu verstehen.

Im Museum haben wir dann die anderen wiedergetroffen, sind zusammen nach Vientiane reingelaufen und haben uns am Mekong einen leckeren Fruchtshake gegeben. OK, ich hatte keinen Fruchtshake, ich hab mal wieder Pommes mit Salz gegessen, weil mein Magen alles andere noch ablehnt. Bassd scho. ;-)))))

Zurueck ins Hotel zum Duschen - wieder. Und dann einen weiteren Versuch in Vientiane in einer anderen Richtung. Dort haben wir dann ein nettes Lokal gefunden, in dem es echt leckere Sachen gab. Fuer mich aber nur Naan (indisches Fladenbrot)
http://www.khopchaideu.com/main.htm
Laos Logik - die gegrillten Sachen waren billiger als in den etwas seltsamen kleinen Klitschen auf dem Weg.
Dort kann man das Bier in verschiedenen Groessen bestellen - unter anderem auch als 5 Liter-Plastik-durchstiges-Fass, von dem man selber am Tisch zapfen kann. Naja, nicht ganz selber, da laufen dann Maedels rum, jeweils in Kleidern von der jeweiligen Bierfirma (Tiger, Beerlao und Beerlao dark) und schenken permanent nach.

Mittwoch, 2. September 2009
Pheng, unser laotischer Guide, meldete sich krank, so dass wir um 8.30 Uhr alleine los sind zur Stadtbesichtigung.
Dort haben wir dann das (Wat) Ho Prakeo und das Wat Si Saket (das aelteste Wat in Laos) besichtigt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wat_Si_Saket

Das Wat Si Saket ist genau genommen das einzige alte Wat, das noch existiert, weil alle anderen von den Thailaendern waehrend eines Feldzuges im 19. Jahrhundert zerstoert wurden. Dieses haben sie jedoch als Stuetzpunkt und Unterkunft verwendet.
Das Wat Ho Prakeo ist genaugenommen kein Wat mehr . Allerdings stand hier frueher mal der Emerald Buddha, der ja jetzt in Bangkok steht http://de.wikipedia.org/wiki/Wat_Phra_Kaeo . Er wurde bei besagtem Feldzug nach Bangkok gebracht. Er ist also originaer aus Laos, aber auch nicht so richtig, weil er eher noch Khmer zu sein scheint (also eigentlich Kambodscha). Dieses "Durcheinander" der letzten 1000 Jahre in dem Gebiet macht es teilweise echt schwierig, die Kulturen auseinanderzuhalten und wirklich zu wissen, wer hat eigentlich welchen Anspruch auf was.

Danach sind wir mit dem local Bus fast eine Stunde rausgefahren zum Xieng Khouan - besser bekannt als Buddha Park.
http://en.wikipedia.org/wiki/Buddha_Park
Absolut der Hammer und neben der Stupa das absolute Highlight der Laostour.
Einfach nur phantastisch, was der Mann hier alles an Statuen fabriziert hat.
Den liegenden Buddha kennt vermutlich jeder bzw. hat ihn schon mal gesehen, ohne zu wissen, dass er in Laos ist. Wirklich die beschwerliche Busreise wert.
Ach ja, noch mal Laos Logik. Das Tuktuk fuer alle waere billiger gewesen als der local Bus. Es bleibt weiterhin schwierig, diese Logik zu verstehen. Wobei man echt sagen muss, diese Strecke mit dem Tuktuk zu fahren, waere mehr als die Differenz als Entschaedigung wert gewesen. Insofern waren wir im nachhinein alle echt froh, doch den Bus zu nehmen. Man muss sagen, dass es immer wieder ein Erlebnis ist.

Donnerstag, 3. September 2009
Morgens um 8.30 Uhr Abfahrt im Bus (diesmal mit richtig Platz) zum Grenzoertchen Lak Sao. Es heisst so, weil es 20 km von der Grenze weg ist (lak sao = km 20). Mehr ist dazu auch eindeutig nicht zu sagen. Ausser, dass auf dem lokal Markt nicht nur Ratten zum Verkauf standen, sondern auch Eichhoernchen, und zwar gehaeutet oder auch mit Fell. Mir war sowas von schlecht, dass ich danach lange keinen Hunger hatte und auf direktem Weg den Markt verlassen habe. Ansonsten war es dort sowas von dreckig und es hat gestunken, dass kann man sich nur schwer vorstellen.
Dieser Aufenthalt war sowas von unnoetig. Wir haetten locker direkt weiterfahren und ueber die Grenze nach Vietnam fahren koennen. Da waren wir uns alle einig und haben das auch so kommuniziert. Auch bei den abschliessenden Comment-Formularen.
http://www.travelfish.org/location/laos/southern_laos/bolikhamsai/lak_xao
Hier ist zumindest mal ein Bild, das so einen ungefaehren Eindruck bringt. Wir haben naemlich keine Bilder gemacht. War nix da, was wir wiedersehen wollten ;-))))

Freitag, 4. September 2009
Um 8.30 Uhr Abfahrt in Lak Sao. Jeder von uns wollte so schnell wie nur moeglich weg von hier. Konnte ja keiner ahnen, dass es noch besser kommen sollte. Naja, nicht ganz so schlimm, aber noch viel unnoetiger.
Uebrigens, der running Gag in Laos war: heute gibst Hahn zum Fruehstueck bzw. hat jemand heute schon den Hahn umgebracht? Denn in jeder laotischen Stadt gab es Haehne, die morgens gegen 4 Uhr (!!!) anfangen zu quatschen. Und irgendein anderer Hahn faengt dann an zu antworten oder zu widersprechen oder was auch immer. Und das dann bis mindestens 6 Uhr morgens - ununterbrochen. Ohne Ohrstoepsel ging (bei mir zumindest, Stefan hat nix mitgekriegt...) gar nix. Und das auch in Vientiane. Ich weiss zwar nicht, wo da der Hahn war, aber gehoert hab ich ihn, und ich war nicht die (Stefan: scheint ein Frauenproblem zu sein, die Maenner in unserer Gruppe haben da naemlich gar nichts mitgekriegt ;-)) ) einzige.
Ab an den laotischen Grenzuebergang - massig Formulare ausgefuellt, doppelte bis dreifache Passkontrolle, wieder in den Bus und an die vietnamesische Grenze.
Und wenn wir bis hierhin dachten, dass die bisherigen Grenzkontrollen unfreundlich gewesen waeren und wir viele Formulare ausgefuellt hatten, so war das noch die Steigerung.
Wow - die Jungs waren echt eiskalt.
Nur gut, dass unser neuer vietnamesischer Guide echt super war. Thuy - echt klasse!!!
Also wieder massig Formulare ausgefuellt. Unter anderem auch wieder die, mit den Ankreuzfeldern nach Fieber, Husten, Schnupfen, Muedigkeit etc etc etc. Ich hab natuerlich nicht angegeben, dass ich die letzten Tage Durchfall hatte, wer weiss, vielleicht haetten sie mich dabehalten oder Bluttest haben wollen. In dem Gebaeude haette ich mit allem gerechnet.
Aber dann, nach weiteren 2 (!!!) Passkontrollen auf dem Weg zum Bus (ca. 100 Meter) durften wir doch nach Vietnam rein.

Und das sah dann total anders aus, als Laos, ok, zuerst nicht, aber die Orte und Haeuser sahen tatsaechlich anders aus.
Nach weiteren 3,5 Stunden kamen wir dann in Vinh an, wo wir auf den Nachtzug warteten. Warum? Keine Ahnung. Unser Guide eroeffnete uns, dass wir zwei Zimmer haetten, auf denen wir uns frisch machen und ausruhen konnten. Was es in Vinh anzuschauen gaebe? Nichts!!! OK??? Warum fahren wir denn nicht gleich mit dem Zug weiter nach Hanoi um dann dort in einem Hotel die Nacht zu verbringen? Keine Ahnung, weil Gecko die Tour so geplant hat - mit einem Nachtzug. OK?? Die universelle Antwort auf dieser Tour lautet also nach wie vor - this is an adventure trip!!!
Das hat sich also auch in Vietnam nicht geaendert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vinh
Wir schlagen also alle in Vinh (groesstenteils in der Hotellobby) den Tag tot bei einer Affenhitze und unglaublich stickiger Luft.
Ach ja, in der Naehe von Vinh ist uebrigens Ho Chi Minh geboren - das wars auch schon.
Um 22.30 Uhr fuhr dann der Nachtzug nach Hanoi los und es war immer noch bruellend heiss.
Ca. 6 Stunden Zugfahrt standen uns bevor, so dass wir jetzt schon alle wussten, dass es auf keinen Fall genuegend Schlaf geben wuerde. Und genau so war es dann auch.
Weiter gehts dann morgen - mit Hanoi.
Und ich kann Euch jetzt schon sagen - es wird besser - und das meine ich ausnahmsweise nicht ironisch. Es wird so richtig gut!!!!
;-)))))))

Viele liebe Gruesse
Sandra und Stefan



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